2022 sollte das Tattoo nun endlich starten und wir bekamen die Noten des ersten Sets im März, so dass wir schon einmal üben konnten. Die Tunes waren sehr eingängig und schnell zu lernen. Das einzige, was mir wirklich Probleme machte, war das Tempo, mit denen Jigs und Reels gespielt wurden. Ich war es nicht gewohnt, so schnell zu spielen und hatte es auch nie gelernt. Ich war mehr die gemütliche Spielerin, oft sogar zu langsam.
Nun musste ich umdenken. Einen Jig mit 120 bpm zu spielen, wo mein Tempo über 80 bpm bis dahin nicht hinauskam. Nun musste ich mich sputen und zusehen, dieses Tempo zu erreichen. Die Reels lagen in etwa auch so in diesem Tempo - oder waren es doch 140 bpm?
Wir hatten glücklicherweise Aufnahmen, mit denen wir das Zusammenspiel üben konnten und auch schnell merkten, wenn die Finger das Tempo noch nicht aufnahmen.
Also hieß es, alle schnellen Stücke erst einmal langsam üben und dann das Tempo langsam anziehen, aber irgendwo war da auch die Grenze. Ich schaffte es, meine Jigs auf 100 bpm hochzuschrauben, aber fliegende Finger besaß ich immer noch nicht.
Ich befand mich im Zwiespalt: Sollte ich es dem Pipemajor sagen, dass ich das Tempo nicht erreiche oder sollte ich es drauf ankommen lassen? Ich entschied mich für letzteres und merkte bei den Proben für das Tattoo, dass es die richtige Entscheidung war, denn dort legten meine Finger noch gehörig an Tempo zu.
Die Noten zum Finale bekamen wir wirklich erst Ende Juni und im Juli wurde uns noch gesagt, dass wir die Harmoniezeile des ersten Liedes im Finale noch lernen sollten. Also sehr knapp.
Ich spiele übrigens bei vielen Stücken die Seconds. Ich habe mich freiwillig dafür gemeldet und musste jetzt mehr lernen als die Spieler, die nur die Melodiestimme spielen, aber ich liebe es, Seconds zu spielen.
Während wir die Stücke lernten, wurde eine Facebook-Gruppe unserer Band ins Leben gerufen, über die wir alle weiteren Infos bekamen. Kurz vor dem Abflug auch noch eine Band-WhatsApp-Gruppe.
Dann konnte das Abenteuer beginnen.

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