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AutorenbildDagmar Pesta

Welche Töne spielen wir da?

Der Chanter (die Spielflöte) einer Great Highland Bagpipe (großer schottischer Dudelsack) wird mit folgenden Tönen benannt: Low G – was soviel bedeutet wie „tiefes G“, denn es gibt auch noch ein hohes G.

Low A – Tiefes A B – ist mit unserem H gleichbedeutend: das H gibt es nur in der deutschen Notation. C D E F High G – Hohes G High A – Hohes A

Der Grundton ist das Low A, das Low G ist ein tieferliegender Zusatzton. Im ersten Moment ist man geneigt, unserer schottischen Pipe eine a-moll-Tonleiter anzudichten. Aus der Musiktheorie weiß man: a-moll = keine Vorzeichen. Das sieht doch auf den ersten Blick so aus – oder etwa nicht?

Nein, denn die Töne, wie sie da geschrieben stehen, sind nur Bezeichnungen. Zwischen dem B (H) und dem C ist nämlich gar kein Halbton, sondern ein Ganzton. Das heißt, das C ist ein Cis – und zwischen dem E und dem F ist auch kein Halbton, sondern ebenfalls ein Ganzton, so dass das F eigentlich Fis heißen müsste. Nun sehen die Namen für die Töne doch wieder ganz anders aus:

Low G Low A B (H) Cis D E Fis High G High A

Der Musiktheoretiker sieht, dass der Grundton das Low A ist und die Halbtöne zwischen der 3. und 4. Stufde, sowie zwischen der 6. und 7. Stufe liegen. Diese interessante Wendung findet man weder in Dur, noch in Moll – aber bei den Kirchentonarten. So stellt sich schnell heraus, dass es sich her eigentlich um eine A-Mixolydische Tonleiter handelt – wenn denn die Töne auch so klingen würden wie sie heißen!

Die Töne auf dem Pipechanter klingen nämlich alle einen halben Ton höher als sie geschrieben und auch benannt werden. So werden aus den Chantertönen folgende klingende Töne:

Low Ab (As) Low Bb (B) C D Eb (Es) F G High Ab (As) High Bb (B)

Da wir wieder vom Grundton ausgehen, nämlich von dem klingenden Low Bb, außerdem auch sehen, dass sich die Stufen der Halbtonschritte nicht verändert haben, wissen wir nun, dass unsere Tonleiter eine klingende Bb-Mixolydische ist.

Wenn wir mit anderen Musikern zusammen spielen, z.B. Orgel oder Bläsern, dann müssen wir ihnen die klingenden Töne nennen, damit sie zum Stimmen die richtigen Töne haben. Spielen wir mit anderen Pipern zusammen, geben wir die Nenntöne weiter.

Sehr wichtig ist auch unsere Frequenz. Wir liegen nicht – wie andere Instrumente – bei A=440Hz, sondern sind sehr viel höher gestimmt. Deswegen ist es nicht möglich, mit unseren Pipechantern zusammen mit abendländischen Instrumenten zu spielen. Hierzu gibt es tiefer gesetzte Chanter, die mit der 440Hz-Stimmung übereinstimmen.

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